Den Union Lido im Voraus buchen

Dieses Mal wollten wir in Bella Italia unseren Jahresurlaub verbringen. Da ich schon viel Positives vom Union Lido in Cavallino gehört hatte, begann ich, mich über den Platz zu informieren. Es ist der erste Fünf-Sterne-Themencampingplatzes in Europa und verfügt über einen Privatstrand, der sich über einen Kilometer erstreckt. Mir fiel natürlich sofort auf, dass der Platz riesig ist und viel Action für jedes Alter bietet. Ich war hin- und hergerissen, ob das auch etwas für meine Familie – also meinen Mann, meinen 5-jähriger Sohn und mich –  ist. Aber die Bilder der Website überzeugten mich letztendlich, den Union Lido für 10 Tage im August zu buchen. 

Da dieser Platz sehr beliebt ist, reservierten wir schon im Dezember des vorherigen Jahres. Das war auch gut so, denn schnell war der Platz restlos ausgebucht. Natürlich besteht immer die Möglichkeit, spontan zu fahren, das war uns aber zu riskant, da wir mit dem Zelt unterwegs sind und dementsprechend die Wartewiese nicht in Anspruch nehmen könnten.


Die Fahrt nach Italien

Acht Monate später war es endlich soweit. Unsere Reise begann um 4 Uhr in der Nacht. Es hatte sich kaum abgekühlt, war also angenehm warm und deshalb waren wir trotz der Müdigkeit gut gelaunt und freuten uns auf die Auszeit. Gepackt hatten wir schon am Vortag und so konnten wir direkt starten. Bis Italien lief die Fahrt auch problemfrei. Dann allerdings hatten wir einen leichten Auffahrunfall und wir verloren dadurch ein bisschen Zeit. Glücklicherweise wurde niemand verletzt und auch das Auto blieb heil. 

Allerdings kamen wir dadurch pünktlich zum Start der Mittagsruhe am Platz an und konnten somit nicht mehr einchecken. Die Mittagsruhe auf dem Union Lido ist von 13 bis 15 Uhr angesetzt. Wir mussten also zwei Stunden überbrücken und entschieden kurzerhand, uns ein großes Einkaufscenter in der Nähe genauer anzuschauen. Dort kann man sowohl privat, aber auch als Großkunde einkaufen. Das war wirklich hervorragend, denn so entdecken wir auch ein paar besondere Spezialitäten, die wir direkt mit auf den Platz nehmen konnten. So waren wir schon einmal mit Lebensmitteln für die kommenden Tage ausgestattet. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und wir fuhren anschließend entspannt zum Platz für den Check-in.


Check-in und Aufbau

Diese Armbänder trugen wir während des Aufenthalts. Damit konnte man auch die Fußgänger-Schranken am Eingang öffnen.
Diese Armbänder trugen wir während des Aufenthalts. Damit konnte man auch die Fußgänger-Schranken am Eingang öffnen. © Fritz Berger

Der Check-in lief erstaunlich einfach und schnell. Ok, wir reisten an einem Dienstag an. An Werktagen ist anscheinend im Allgemeinen weniger los beim Einlass. Aber auch zeitlich hat es einfach gepasst. Wahrscheinlich war auch etwas Glück dabei. Jedenfalls konnten wir direkt bis zur Rezeption fahren und kamen sofort dran. Für den Check-in mussten wir lediglich das Fenster runterlassen und bekamen alle Unterlagen und unsere Armbänder, die wir für den kompletten Zeitraum unseres Aufenthalts tragen mussten. An dieser Stelle kann ich den Vorab-Check-in empfehlen, den man online vor der Reise machen kann. Dieser kann zu einer Zeitersparnis beitragen.

Durch die Erklärung des Personals fanden wir den Stellplatz im gebuchten Bereich „Venezia R“ schnell und problemfrei. Ich war auch direkt begeistert, denn die Parzelle war größer als erwartet, bot Schatten und war nah am Sanitärgebäude gelegen. Optimal für unsere Bedürfnisse.

Wir hatten es uns auf unserer Parzelle gemütlich gemacht.
Wir hatten es uns auf unserer Parzelle gemütlich gemacht. © Fritz Berger

Wir waren, wie schon erwähnt, mit einem Zelt unterwegs. Oder besser gesagt mit zwei kleinen Zelten. Eines unserer Zelte, das größere, hat eine angenehme Stehhöhe. Darin schliefen wir und lagerten Kleidung, Spielzeug und Ähnliches. Kühlschrank, Lebensmittel und Elektrogeräte bewahrten wir in dem anderen Zelt auf. Und draußen unter dem Vorzelt bauten wir unsere Campingküche auf. Nach getaner Arbeit besuchten wir abends noch eines der Restaurants auf dem Platz, mit Blick auf den Wasserpark „Laguna“. Muscheln, Steak und Pasta ließen wir uns schmecken und mit einem Gläschen Wein ging unser erster Urlaubstag zu Ende.

Vom Restaurant "Ca' Rustica" konnte man den Wasserpark beobachten.
Vom Restaurant "Ca' Rustica" konnte man den Wasserpark beobachten. © Fritz Berger
Verschiedene Leckereien, wie diese Muscheln, versüßten uns den Urlaubsanfang.
Verschiedene Leckereien, wie diese Muscheln, versüßten uns den Urlaubsanfang. © Fritz Berger

Alltag auf dem Union Lido

Unsere Urlaubstage starteten meist mit einem umfangreichen Frühstück. Eier, Bohnen, Speck – wir lieben es, im Urlaub richtig gut aufzutischen. In der Nähe unseres Stellplatzes gab es ein kleines Café und manchmal morgens Livemusik, die wir so auch während unseres Frühstücks genießen konnten. Im Allgemeinen ist es empfehlenswert, Restaurants oder Bars zu besuchen, die Livemusik auf dem Union Lido anbieten. Es war wirklich immer sehr schön und qualitativ erstaunlich gut. Davon zeugten auch des Öfteren die Gänsehaut, die der Gesang bei mir auslöste oder die Tränchen, die ich hinter der Sonnenbrille versteckte.

Nachdem wir uns auf dem Platz umgeschaut hatten, waren wir fast schon überwältig von dem Angebot. Es war wirklich für jeden etwas dabei. Zwei Wasserparks mit Rutschen, ein riesiger Privatstrand, eine Shoppingmeile, Hüpfburgen, der Miniclub, ein Fitnesscenter, ein Wellnessbereich, ja sogar ein eigner kleiner Freizeitpark steht den Gästen zur Verfügung. Natürlich sind manche Angebote mit einem Aufpreis verbunden. Wir entschieden uns, einen Schwimmkurs für unseren Sohn zu buchen. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn der Schwimmlehrer Giuseppe war hervorragend und brachte den Kids die richtige Technik bei. Ich weiß nicht, wie er es schaffte, aber unser Sohn konnte sich schon nach drei Einheiten allein über Wasser halten.

Im Wasserpark "Laguna" ist überall Sand aufgeschüttet.
Im Wasserpark "Laguna" ist überall Sand aufgeschüttet. © Fritz Berger
Rutschen und Wasseraction gibt es für alle Altersklassen.
Rutschen und Wasseraction gibt es für alle Altersklassen. © Fritz Berger
"Morbidosi" ist eine Art Hüpfburgenland und kostet extra.
"Morbidosi" ist eine Art Hüpfburgenland und kostet extra. © Fritz Berger
Im kleinen Freizeitpark "Funny World" kann man Achterbahn und Co. fahren.
Im kleinen Freizeitpark "Funny World" kann man Achterbahn und Co. fahren. © Fritz Berger

Tagsüber hielten wir uns meistens am Stand auf. Die Wassertemperaturen waren herrlich und wir konnten die Seele baumeln lassen. Ein großer Pluspunkt ist der Spielplatz direkt am Strand. Kinder sind also immer beschäftigt. Eine mit Solarstrom betriebene, fahrende Bar kommt ab und an vorbei und somit ist auch immer für Snacks, Eis oder Cocktails gesorgt. So muss Urlaub für mich sein. Frisch machen konnte man sich anschließend in einem der 14 Sanitärgebäuden. Nicht alle sind renoviert, aber sie sind immer sauber gewesen. Und die große Anzahl der Sanitärgebäude stellt sicher, dass eines in der Nähe ist, egal welchen Stellplatz man erwischt. Allerdings fehlten uns in der Nähe des Strandes Toiletten.

Der Strand ist sehr weitläufig und lädt zum Spazierengehen ein.
Der Strand ist sehr weitläufig und lädt zum Spazierengehen ein. © Fritz Berger
Ein Spielplatz sorgt bei den Kinder für Abwechslung.
Ein Spielplatz sorgt bei den Kinder für Abwechslung. © Fritz Berger

Essen im Urlaub ist für uns ein wichtiges Thema, weil es für uns zum Genuss und zur Erholung beiträgt. In diesem Jahr hatte ich mir vorgenommen, öfter als üblich selbst zu kochen. Mir macht das einfach Spaß und ich kann mich dabei entspannen. Dementsprechend hatte ich meine Campingküche gut ausgestattet. Egal, ob Pasta, Burger oder Surf 'n' Turf – mit Omnia, Gaskocher und einem Grillaufsatz gelingen auch im Zelturlaub kulinarische Highlights. Es ist außerdem super, dass man immer auch schnell noch Lebensmittel besorgen kann, falls einmal etwas fehlt. Denn es gibt verschiedene Lebensmittelläden auf dem Platz. Und zeitweise kann man sich an einem Wagen sogar frischen Fisch holen. 

Auf dem Platz konnten wir frischen Fisch kaufen.
Auf dem Platz konnten wir frischen Fisch kaufen. © Fritz Berger
In diesem Urlaub kochten wir viel selbst. Hier gab es, passend zum Urlaubsland,  Bolognese.
In diesem Urlaub kochten wir viel selbst. Hier gab es, passend zum Urlaubsland,  Bolognese. © Fritz Berger

Aber auch die Restaurants – und davon gibt es viele – sind gut. Unser Favorit war dabei das „Al Mare“. Man kann direkt am Strand sitzen und die Qualität der Gerichte ist hervorragend. Man muss allerdings unbedingt vorher reservieren. Das Restaurant hatten uns auch unsere netten Nachbarn aus Österreich empfohlen. Und das bringt mich zum nächsten Punkt. Denn beim Camping auf dem Union Lido trifft man auf tolle Menschen. Wir haben uns die ganze Zeit sehr wohl gefühlt und trotz der Platzgröße kommt man immer wieder mit Leuten ins Gespräch – das macht für uns Camping aus. Klar, das setzt natürlich voraus, dass man das möchte und selbst ein kommunikativer Mensch ist.

Abends kann man auf dem Union Lido verschiedene Shows anschauen. Faszinierend, was das Animationsteam des Platzes auf die Beine stellt. Vorher ist auch immer noch die Minidisco. Dort können die Kleinen das Tanzbein schwingen. Alles ist mit viel Liebe vorbereitet und macht einfach Spaß. Dennoch wird keiner gedrängt, am Animationsprogramm teilzunehmen. Es ist immer freiwillig und man kann die Zeit dort auch ohne genießen. Empfehlenswert ist für mich die campingplatzeigene kostenfreie App. Dort sieht man das komplette Animationsprogramm, kann sich über Restaurants oder Ausflüge informieren, Essen an den Stellplatz liefern lassen oder die Buchung ansehen.

Die Minidisco war sehr beliebt bei den Kids.
Die Minidisco war sehr beliebt bei den Kids. © Fritz Berger
Gemütliche Abende konnte man auch an der Beachbar verbringen.
Gemütliche Abende konnte man auch an der Beachbar verbringen. © Fritz Berger

Piraten-Tour mit Jolly Roger

"Barco Feliz" Galeon Jolly Roger
"Barco Feliz" Galeon Jolly Roger

Natürlich haben wir während unseres Aufenthalts auch Ausflüge unternommen. Ein besonders eindrucksvoller Ausflug war ein wirklich unterhaltsamer Trip auf einem Piratenschiff. Ausgelegt war das Ganze zwar vorrangig für Kinder, aber auch Eltern/Erwachsene kamen auf ihre Kosten. Nach der Abfahrt, direkt am Strand des Union Lido, wurden alle Kinder in kleine Piraten verwandelt. Mit Schminke und Kopftüchern entstand eine tolle Crew. Wir mussten im Laufe der Fahrt piratentypische Aufgaben bestehen. Das Highlight war eine Wasserschlacht mit einem weiteren Piratenschiff, das wir draußen auf dem Meer trafen. Ein Spaß für Groß und Klein. Zur Belohnung war ein Glas Prosecco für die Erwachsenen inkludiert und die Kinder erhielten Softdrinks. Ein Piratentanz rundete den Ausflug ab. Und zum Abschluss wurde bei einer Rede des Piratenchefs die Stimmung sogar etwas emotional. Alles in allem ein rundum gelungener Auslug, den wir alle noch lange in Erinnerung behalten werden.

Günstig war das Vergnügen zwar nicht, aber es lohnt sich. Man wird nass und hat dabei jede Menge Spaß. Ich empfehle allerdings in der Hochsaison vorher online zu buchen, dann ist der Zutritt zum Schiff garantiert und man muss sich nicht vorher fast schon mit anderen Wartenden um die freien Plätze prügeln. Die Tour findet übrigens hauptsächlich auf Englisch und Italienisch statt. Aber es ist alles sehr verständlich, selbst, wenn man keine der beiden Sprachen sprechen sollte. Hier auf der Website findet man weitere Informationen.

Allein die Optik des Schiffs beeindruckte uns.
Allein die Optik des Schiffs beeindruckte uns. © Fritz Berger
Die Piraten legten eine filmreife Show hin.
Die Piraten legten eine filmreife Show hin. © Fritz Berger

Ein Ausflug nach Jesolo

Auch einen Städtetrip wollten wir in unserem Urlaub unternehmen. Natürlich ist bei der Lage des Union Lido ein Ausflug nach Venedig naheliegend, zumal man vom Campingplatz aus sehr einfach dorthin gelangt. Da wir die Stadt aber schon kennen und Venedig im Sommer oft aus allen Nähten platzt, entschieden wir uns, nach Jesolo zu fahren. Unsere Stellplatz-Nachbarn berichteten uns im Vorfeld über eine besonders lange Vergnügungs- und Shoppingmeile und diese wollten wir uns natürlich ansehen. Gesagt getan. So fuhren wir nach Jesolo. Zentrumsnah fanden wir einen Parkplatz, der bezahlbar war. Nach ein paar Metern landeten wir direkt in der Fußgängerzone. Bevor wir unsere Shoppingtour starteten, sahen wir uns noch den schönen Strandbereich an. Anschließend schlenderten wir gemütlich vorbei an den vielen Shops, Restaurants und Bars. Natürlich mussten wir uns ein Gelato gönnen. Bei der riesigen Auswahl, war die Wahl der Eissorte aber gar nicht so einfach. 

Hier kamen wir gerade in Jesolo an.
Hier kamen wir gerade in Jesolo an. © Fritz Berger
In dem Städtchen gab es besonders leckeres Eis.
In dem Städtchen gab es besonders leckeres Eis. © Fritz Berger

In einem rockigen Pub ließen wir uns später noch nieder und betrachteten das bunte Treiben um uns herum. Wäre es an dem Tag nicht so extrem heiß gewesen, hätten wir dort noch Stunden verbringen können. In Jesolo kann man aber auch noch mehr unternehmen. Beispielsweise gibt es eine Tierausstellung im „Tropicarium“. Wir haben uns vor allem auf der Website von Jesolo vorher informiert. Diese ist hier zu finden.


Die Abreise

Der Sonnenuntergang an unserem letzten Urlaubstag.
Der Sonnenuntergang an unserem letzten Urlaubstag. © Fritz Berger

Auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende. Leider. Die 10 Tage vergingen wie im Fluge und wir haben die Zeit sehr genossen. An unserem letzten kompletten Tag bezahlten wir noch die restliche Gebühr unseres Aufenthaltes und starteten dann schon mit dem Abbau. So, dass abends nur noch unser Zelt zum Schlafen sowie die Sitzgruppe standen. Das war auch gut so, denn so waren wir am Abreisetag schnell fertig und konnten zum Check-out. Schnell wurden unsere Armbänder abgeschnitten und wir fuhren wieder in Richtung Deutschland. Wir stoppten allerdings vorher noch einmal an diesem tollen Einkaufscenter, das wir schon bei unserer Hinreise entdeckten und besorgten dort Souvenirs und Leckereien für die Fahrt und für daheim.


Fazit: ein perfekter Sommerurlaub in Italien

Der Union Lido ist bekannt und beliebt. Ein Campingplatz dieser Größe und mit einem solch umfangreichen Leistungsangebot funktioniert fast schon wie eine eigenständige Stadt. Für jede Altersklasse und verschiedene Interessen wird etwas auf dem Platz geboten. Diese Art Campingurlaub ist vielleicht nicht für jeden geeignet, denn es erinnert manchmal schon sehr an einen Cluburlaub. Für uns war es aber rundum perfekt. Wir als Zeltreisende können so „das Abenteuer Zelt“ gut mit ausreichend Komfort und ein bisschen Luxus verbinden. Aus diesem Grund steht für uns fest, dass wir wiederkommen werden. Denn wie viele Urlauber uns schon prophezeiten: „Einmal Union Lido, immer Union Lido“.