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Sicher reisen
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Bevor es losgeht, solltest du überprüfen, ob du mit der Beladung das zulässige Gesamtgewicht eingehalten hast? Ist die Ladung auch wirklich sicher verstaut? Wir zeigen dir, worauf du achten musst, wenn du dein Reisemobil richtig beladen willst.
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Beim Beladen des Reisemobils wird schnell vergessen, dass hier bestimmte Vorgaben eingehalten werden müssen. Das Gewicht spielt eine große Rolle, denn zum einen hängt die Verkehrssicherheit davon ab und zum anderen drohen bei Überschreitung bestimmter Gewichtsgrenzen empfindliche Bußgelder.
Hast du deinen PKW-Führerschein vor 1999 gemacht, darfst du Fahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen fahren.
Hast du die Führerscheinprüfung nach 1999 bestanden, darfst du mit der Führerscheinklasse B Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht (zGG oder zGM) fahren.
Für Reisemobile mit höherem Gewicht benötigst du den Führerschein der Klasse C1, C1E, C oder CE.
1. Kontrolliere im Fahrzeugschein unter Punkt G, wie hoch das Leergewicht (auch Masse in fahrbereitem Zustand genannt) deines Fahrzeugs ist. Das Leergewicht umfasst nach EU Norm DIN EN 1646-2 bereits Kraftstoff, Frischwasser, Gas und das Gewicht des Fahrers. Welche genauen Gewichtsangaben das sind, findest du in der Betriebsanleitung deines Reisemobils.
2. Prüfe nun im Fahrzeugschein, wie hoch das zulässige Gesamtgewicht deines Reisemobils ist. Die Angaben zum zulässigen Gesamtgewicht, auch zulässige Gesamtmasse genannt, findest du unter dem Kürzel F2.
3. Kontrolliere bei Reisemobilen über 3,5 Tonnen, wie hoch die zulässige Achslast ist.
4. Alles, was du danach in das Fahrzeug lädst, gehört zur Zuladung, also zur Nutzlast. Das Gewicht der Zuladung darf, addiert mit dem Leergewicht, das zulässige Gesamtgewicht (zGM) nicht überschreiten.
Wichtig: Auch Sonderausstattungen, wie Klimageräte oder eine Markise zählen als Zuladung!
Das Leergewicht deines Reisemobils beträgt 3022 Kilogramm. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 3500 Kilogramm darfst du jetzt noch 478 Kilogramm zuladen. Gerade bei längeren Trips und umfangreicher Ausrüstung zum Kochen, Schlafen oder Sporteln ist das zulässige Gesamtgewicht jetzt schnell erreicht. Du musst natürlich auch das Gewicht der Mitfahrer / Haustiere einbeziehen. Sie gehören ebenfalls zur „Beladung“.
Beispielrechnung:
3500 kg zul. Gesamtmasse
-3022 kg Leergewicht (inklusive Kraftstoff, Wasser, Gas, Gewicht des Fahrers)
-80 kg (ein Mitfahrer)
——————————-
398 kg Rest-Zuladung
Unser Tipp: Lass dein Reisemobil bei einer TÜV/ DEKRA-Stelle oder bei Wertstoffhöfen und Baumaterialhändlern wiegen. Bestenfalls fährst du das Fahrzeug in leerem Zustand, aber vollgetankt auf die Waage. Danach wiegst du dein Reisemobil inklusive Beladung und allen Mitreisenden. Damit bist du auf der sicheren Seite, wenn du das zulässige Gesamtgewicht einhalten willst.
Um das zulässige Gesamtgewicht nicht komplett auszureizen oder gar zu überschreiten, kannst du beim Beladen des Reisemobils mit folgenden Tipps Gewicht sparen:
• Fülle deinen Wasservorrat erst am Urlaubsort komplett auf. Selbst wenn du zwei Tage bis zum Urlaubsort unterwegs bist, brauchts du in der Regel keinen komplett gefüllten Wassertank.
• Leere den Abwassertank vor der Abfahrt am besten komplett.
• Verwende für die Fahrt nur kleine Gasflaschen aus Aluminium. Besorge dir erst am Urlaubsort eine Gasflasche für den Kocher oder Heizgeräte.
• Nutze Melamin-Geschirr und kein Keramikgeschirr.
• Verzichte auf Edelstahlbesteck und greife lieber auf leichtes Alubesteck zurück.
• Optimiere dein Gewicht, indem du auf Alu-Kochgeschirr umsteigst.
• Nimm am besten nur so viele Lebensmittelvorräte mit, wie du unbedingt brauchst. Frische Sachen wie Gemüse und Obst schmecken vor Ort ohnehin meist besser.
• Achte beim Kauf von Campingmöbeln oder anderer Ausrüstung auf leichte Materialien.
Tipp: Wenn du deinen 80-Liter Abwassertank entleerst und den 120-Liter-Frischwassertank im Reisemobil nur zur Hälfte füllst, hast du schon 140 Kilogramm Gewicht gespart.
Beachtest du nur einige dieser Tipps, so lässt sich das Gesamtgewicht doch deutlich reduzieren. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Mit geringerem Gesamtgewicht sparst du Kraftstoff. Das macht sich besonders bei längeren Fahrten an der Reisekasse bemerkbar!
• Schweres Gepäck und schwere Ausrüstung packst du am besten zwischen die Vorder- und Hinterachse. Grundsätzlich gilt: Schwer nach unten, leicht nach oben.
Verstaue alle eingeladenen Gegenstände immer so, dass sie beim Fahren nicht rutschen können. Schon bei geringen Geschwindigkeiten können herumfliegende Gegenstände durch eine Vollbremsung zu wahren „Geschossen“ werden.
Wichtig: Kontrolliere, ob alle Türen und Klappen richtig verschlossen sind.
• Gepäck im Alkoven solltest du im Reisemobil mit einem Netz sichern.
• Reist du mit Dachbox, belädst du diese am besten nur mit sperrigen, aber leichten Gegenständen.
Nimmst du Fahrräder auf einem Fahrradträger mit, solltest du diese mit einem zusätzlichen Schloss sichern und (im Ausland) mit einer Warntafel für überstehende Ladung versehen.
Wie du überstehende Ladung richtig kennzeichnest, zeigen wir dir hier.
Hat dein Reisemobil eine Heckgarage, empfehlen sich Regalsysteme mit Boxen und Arretiermöglichkeiten.
Solltest du beim Packen immer wieder an die Gewichtsgrenzen geraten oder diese sogar überschreiten, gibt es zwei Möglichkeiten dein Ladungsgewicht wieder auszugleichen und das zulässige Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen einzuhalten:
• Ladung reduzieren, bis wieder alles im Normbereich ist
• oder du ziehst eine Auflastung deines Mobils in Betracht.
Damit ist eine Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts gemeint. Manchmal sind Fahrzeuge schon bauseits vom Hersteller für höhere Nutzlasten ausgelegt. Ist das der Fall, ist es nur eine Formsache, bei TÜV oder DEKRA eine höhere Auflastung im Fahrzeugschein einzutragen. Zuvor brauchst du nur eine Bescheinigung vom Händler/ Hersteller, dass du mehr Gewicht befördern darfst, als eigentlich angegeben. Sollte dein Fahrzeug nicht für eine höhere Nutzlast ausgelegt sein, kannst du auch eine technische Modifikation am Fahrwerk vornehmen lassen. Beispielsweise Verstärkung des Federsystems, andere Achsen oder eine neue Felgen-Reifen-Kombination. Auch diese Veränderung musst du abschließend von einer Prüfstelle abnehmen und in deinen Fahrzeugschein eintragen lassen.
Es gilt jetzt abzuwägen, ob sich eine Auflastung für dich rentiert. Bedenke, dass neben den Umbaukosten auch noch weitere Anforderungen an dich gestellt werden können: Möglicherweise brauchst du eine neue Führerscheinklasse (Klasse C) und verkehrsrechtlich zählt dein Wohnmobil dann als LKW, also höhere Mautgebühren und Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Hier findest du mehr Informationen zur Auflastung des Wohnmobils.
Wenn du mit dem Reisemobil verreist, gibt es im Grunde zwei wichtige Regeln:
1. Achte auf das Gewicht, indem du bestenfalls alles wiegst und dann zusammenrechnest, was du einlädst
2. Verstaue alles gut vor der Abfahrt.
So bist du sicher zum Reiseziel unterwegs und vor möglichen Bußgeldern wegen Überladung gefeit.
2017 war Sabine das erste Mal mit Mann und Kids in einem Mietmobil auf Campingtour durch Frankreich. Camping im eigenem Wohnwagen ist für die Unterfränkin nicht nur eine Urlaubsform sondern ein Freiheitsgefühl, eine Kraftoase und das Beste, was ihr, ihrem Mann und den Jungs passieren konnte.
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