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Okt
19

Winterfest machen


Den passenden Abstellplatz für Wohnwagen und Wohnmobil finden

Gut geschützt vor Wind und Wetter

Wohnwagen und Wohnmobil sind in der Urlaubszeit unser zweites Zuhause. Deswegen wollen wir, dass sie bei Nicht-Gebraucht sicher abgestellt sind. Allerdings fragen sich viele Camper, wo das Mobil am besten steht. Ich zeige dir verschiedene Möglichkeiten.


Inhalt

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Warum brauche ich einen Abstellplatz für mein Campingfahrzeug?

Das Wohnmobil oder den Wohnwagen bei Nicht-Gebrauch sicher unterzustellen, ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll.

Schutz vor direkten Witterungseinflüssen

Besonders wichtig ist es, das Campingfahrzeug vor Witterungseinflüssen zu schützen, um seine Lebensdauer zu verlängern und, den Wert zu erhalten.

Die UV-Strahlung der Sonne kann auf einem Wohnmobil- oder Wohnwagendach große Schäden anrichten. Durch die auftreffende Hitze kann es an Fenstern und Dachluken zu Dichtungsschäden kommen. Durch diese undichten Stellen kann dann Regen eintreten, der Wasserschäden im Inneren verursacht. Auch Schnee oder Hagel können das Dach nachhaltig beschädigen.

Saisonkennzeichen

Hast du dein Wohnmobil oder deinen Wohnwagen mit Saisonkennzeichen angemeldet, darfst du ihn während der Ruhemonate nicht im öffentlichen Raum abstellen. Einfach am Straßenrand parken, geht dann nicht mehr. Als Fahrer eines Saisonfahrzeuges musst du dir also auf alle Fälle Gedanken über einen Unterstellplatz während der Wintermonate auf privatem Gelände machen.


Kriterien für einen Unterstellplatz

Wie der perfekte Einstellplatz für deinen Wohnwagen oder Wohnmobil aussehen muss, hängt von vielen Faktoren ab. Mach dir am besten Gedanken über die unten aufgelisteten Kriterien, um zu wissen, welche Eigenschaften für dich besonders von Bedeutung sind.

Das Wohnmobil wird über den Winter in der Garage geparkt. © by-studio – stock.adobe.com.
  • Lage
    Soll der Einstellplatz in der Nähe deines Wohnortes liegen? So kannst du spontan einen Wochenendausflug machen oder einfach nach deinem Camper sehen.
  • Verkehrsanbindung
    Liegt der Platz unweit der Autobahn? Musst du erst durch die Innenstadt fahren, um dorthin zu gelangen? Gibt es in der Nähe Bus oder Bahn, damit du nach Hause fahren kannst, nachdem du dein Wohnmobil abgestellt hast? Manche Vermieter stellen sogar einen Shuttleservice zum Gebäude / nach Hause / zum Bahnhof.
  • Zugang
    Kommst du zu jeder Tages- und Nachtzeit an dein Fahrzeug? Wird der Zugang kontrolliert, zum Beispiel über Zugangschips?
  • Sicherheit
    Ist das Gelände eingezäunt / videoüberwacht? Hier erfährst du, wie du deinen Wohnwagen vor Diebstahl sichern kannst.
  • Komfortabel
    Wie groß sind das Einfahrtstor und dein Stellplatz?
  • Diskret
    Ist der Platz einsehbar und anonym?
  • Schutz vor Wind & Wetter
    Ist dein Fahrzeug ausreichend vor Witterungseinflüssen geschützt? Ist der Platz frostsicher, damit du sicher sein kannst, dass nichts gefriert?
  • Strom & Wasser
    Gibt es einen Stromanschluss zur Batterieerhaltung und Licht? Manche Einstellhallen bieten auch Toilettenanlagen mit Ver-und Entsorgungsstation für Wohnmobile, sowie Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Achte auch darauf, wie die Nebenkosten verrechnet werden: Pauschal oder verbrauchsorientiert?
  • Versicherung
    Ist dein Fahrzeug auf dem Gelände gegen Haftpflichtschäden versichert? Die Versicherung des Inhaltes ist immer individuell und deshalb deine Sache. Welche Versicherungen für Camper sinnvoll sind, kannst du hier nachlesen.
  • Service rund ums Fahrzeug
    Bei manchen Einstellplätzen, vor allem in großen Hallen, kann besonderer Service geboten werden. Dazu können Fahrzeugwäsche, Winterpflegedienst, Batteriecheck, Reifendruckkontrolle oder auch Starthilfe gehören.
  • Privatgelände
    Dürfen auf dem Gelände nur angemeldete Fahrzeuge abgestellt werden oder erlaubt der Besitzer auch abgemeldete Fahrzeuge, beispielsweise mit Saisonkennzeichen?

Abstellen auf dem eigenen Grundstück

Möchtest du deinen Wohnwagen oder dein Wohnmobil auf deinem Grundstück abstellen, kann ein Carport eine gute Lösung sein. In eine normale Garage passen Campingfahrzeuge auf Grund der größeren Maße in der Regel nicht.

Ein Alkoven-Modell überschreitet in der Höhe leicht die 3-Meter-Marke. © Deutsche Carportfabrik GmbH & Co. KG

Carports werden standardmäßig ohne Seitenelemente errichtet. Fügst du Seitenelemente hinzu, bietet auch ein Carport einen zuverlässigen Schutz gegen Einbrecher und Tiere. Wie du dein Fahrzeug vor Mardern schützt, zeigen wir dir hier.

Um problemlos mit Wohnmobil oder Wohnwagen in den Carport fahren und bequem be- und entladen zu können, muss rundherum ausreichend Platz sein. Ein Camping-Carport sollte mindestens einen Meter länger sein als die Gesamtlänge deines Fahrzeuges, circa zwei Meter breiter sein und 30 Zentimeter höher sein – bedenke hier auch Aufbauten auf dem Dach. Ein Alkoven Modell überschreitet in der Höhe leicht die 3-Meter-Marke.

Beispiel: Ein Rapido C55 ist 6,72 Meter lang, 2,17 Meter breit und 2,75 Meter hoch. Der Carport für dieses Modell misst im Idealfall mindestens 7,70 x 4 x 3,10 Meter.

Normalerweise sind Bauten mit über 3 Metern Höhe genehmigungspflichtig.


Abstellen in einer Lagerhalle

Es gibt einige Firmen, die freien Platz in ihrer Lagerhalle vermieten. Dort kannst du Wohnmobil, Wohnwagen oder Boot gegen Gebühr parken. Es gibt auch die Möglichkeit, eine abschließbare Garage in einem sogenannten Garagenpark zu mieten. Hier gibt es oft einen Stromanschluss und der Zugang wird kontrolliert.

In einer Halle stehen Campingfahrzeuge geschützt. © Detexial Parking

Andere Abstellplätze

Es gibt weitere Möglichkeiten, dein Wohnmobil oder deinen Wohnwagen überwintern zu lassen.

  • Frage doch bei einem Wohnmobilhändler nach. Diese haben große Parkplätze, auf denen du dein Freizeitfahrzeug eventuell abstellen kannst. Diese Plätze sind oft nicht überdacht, aber eingezäunt.
  • Auf manchen Campingplätzen gibt es die Möglichkeit, dein Fahrzeug zu parken, während du es nicht nutzt. Es steht dann zwar nicht überdacht, aber bewacht.
  • Unser Wohnmobil steht bei Nicht-Benutzung in der Scheune eines Bauern aus dem Nachbarort.

Die Online-Buchungsplattform AlpacaCamping vermittelt Unterstellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile.


Abstellen unter freiem Himmel

Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeit, das Wohnmobil oder den Wohnwagen in den Wintermonaten unterzustellen. In diesem Fall solltest du darauf achten, dein Campingfahrzeug vor Feuchtigkeit zu schützen. Und zwar von unten und von oben. Deswegen ist es wichtig, dass du nicht auf einer Wiese parkst. Die stetige Feuchtigkeit von unten kann dazu führen, dass sich Rost bildet.

Steht dein Wohnwagen unter freiem Himmel, solltest du ihn durch eine Plane schützen. © Fritz Berger

Um deinen Wohnwagen oder dein Wohnmobil bestmöglich vor Feuchtigkeit von oben zu schützen, ist es empfehlenswert, eine Schutzhülle zu nutzen. Es ist wichtig, dass die Abdeckhaube gut auf deinem Fahrzeug aufliegt und nicht zu groß ist. Zu große Hüllen bieten Windböen mehr Angriffsfläche und somit könnte die Hülle vom Dach rutschen. Du solltest unbedingt eine Schutzhülle kaufen, die die Luft zirkulieren lässt, damit Wassertropfen ablaufen können. So vermeidest du Staunässe durch zu viel Feuchtigkeit. Was du noch beim Kauf einer Schutzhülle beachten musst, kannst du hier nachlesen.

Auch die Deichsel des Wohnwagens sollte gut geschützt sein.

Hier findest du Deichselhauben im Berger Onlineshop.


Was kostet ein Unterstellplatz für Wohnmobil oder Wohnwagen?

Je nach Region unterscheiden sich die Preise für einen Unterstellplatz stark. Oft werden sie pauschal bepreist, manchmal errechnet sich der Preis aber auch nach der Größe des Platzes und wird pro Quadratmeter Platz berechnet.

Der Unterstellplatz wird meist pro Monat bezahlt, Nebenkosten werden separat berechnet. Oft verlangen die Vermieter eine Anzahlung und Schlüsselpfand, wenn der Platz abgeschlossen sein sollte. 

Grob kannst du dich an diesen Preisen pro Monat orientieren.

  • Nicht überdachter Stellplatz ohne Strom: 50 Euro
  • Überdachter Stellplatz: 100 Euro
  • Stellplatz in einem Garagenpark / Lagerhalle mit Strom: 150 – 200 Euro.

Fazit: gut geschützt durch die urlaubsfreie Zeit

Ein fester, überdachter Unterstand ist der beste Platz, Wohnwagen und Wohnmobil vor Witterungseinflüssen und Vandalismus zu schützen. Hast du dazu keine Möglichkeit, solltest du darauf achten, eine hochwertige Schutzhülle über dein Fahrzeug zu ziehen und regelmäßig zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. So kommt dein Zuhause auf Rädern gut durch die urlaubsfreie Zeit und du wirst lange Freude daran haben.

Svenja

Svenja ist seit Jahren mit Mann, Kind und Hund im Zelt und Wohnwagen durch Europa unterwegs und liebt die Entschleunigung, die man beim Campen erfährt.


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