Hilfreiche Tipps für Wildcamper
7 Fakten zum naturnahen Übernachten
Unter den Sternen schlafen und die Einsamkeit in der freien Natur genießen. Fernab von Alltagsstress und Straßenlärm. Damit du Wildcampen richtig genießen kannst, findest du hier hilfreiche Tipps zum naturnahen Übernachten.
Inhalt
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Was genau ist Wildcampen?
Unter Wildcampen versteht man das Schlafen in der freien Natur, fernab von Zivilisation und der Infrastruktur eines Campingplatzes oder Stellplatzes. Wildcampen kann man in einem Zelt, in einem Wohnwagen oder auch mit einem Wohnmobil. Letzteres wird aber häufig mit „frei Stehen“ beschrieben.
Beim freien Zelten unterscheidet man zwischen dem Übernachten in einem Zelt oder in einem Biwak.
Erlaubt ist wildes Campieren aber nur in wenigen Ländern. In Deutschland ist Wildcampen verboten. Das Biwakieren hingegen ist hierzulande weder erlaubt noch untersagt. Es fällt in eine Grauzone. In welchen Ländern du legal wildcampen darfst, erfährst du in diesem Beitrag.
Biwakieren
Biwakieren bezeichnet das Schlafen in einem Schlafsack unter freiem Himmel oder unter einer Plane oder Tarp. Hierbei wird ein „Lager“ aufgeschlagen, das für kurze Zeit zur Erholung oder als Notunterkunft dient, um seine Wander-/ Trekkingroute am nächsten Tag fortzuführen.
Welche Bestimmungen gibt es beim Wildcampen?
Auch wenn das freie Zelten nur an wenigen Orten gestattet ist, wird es für dich und andere Camper noch angenehmer, wenn du ein paar Regeln beachtest. Allen voran gelten natürlich die örtlichen Bestimmungen zum Wildcampen. Häufig trifft man aber auf immer wiederkehrende Grundsätze, die sich in vielen Ländern sehr ähneln.
Rechtliche Grundlage zum Wildcampen ist in Schottland der „Scottish Outdoor Access Code“ und in Skandinavien das „Allemansrätten“. Diese Gesetze gewähren jeder Person einen Zugang zur Natur. Vorausgesetzt, man nimmt Rücksicht auf die Umwelt und handelt verantwortungsvoll. Daraus ergeben sich:
7 Tipps für Wildcamper
1. Wähle einen geeigneten Patz
Dein Lagerplatz kann dich zu einer vorzeitigen Abreise zwingen oder dir einen angenehmen Aufenthalt bescheren, wenn du folgendes beachtest:
- Suche die Einsamkeit und meide touristische Infrastruktur.
- Zelte nicht in Küstenregionen, sondern bevorzuge eher das Hinterland.
- Naturschutzgebiete oder Nationalparks sind tabu.
- Campen in der Nähe von Sehenswürdigkeiten ist ebenfalls nicht erlaubt.
- Schlage dein Zelt nicht in Sichtweite von Straßen, Wanderwegen oder Ortschaften auf. Dazu zählt natürlich auch, nicht neben einem Haus zu schlafen.
Triffst du bei deiner Tour auf private Grundstücke, die meist mit Zäunen und Schildern markiert sind, musst du den Besitzer höflich um Erlaubnis bitten, ob du auf seinem Besitz schlafen darfst. In der Praxis gestaltet sich das bei weitläufigen Wiesen und Wäldern schwierig, daher raten wir dir, nicht auf privatem Grund zu zelten. Wenn du auf einem Grundstück erwischt wirst und der Eigentümer möchte das du gehst, solltest du ohne zu zögern dein Lager wieder abbauen.
Im Gebirge oberhalb der Baumgrenzen ist das Biwakieren für eine Nacht oftmals unproblematisch.
2. Hinterlasse keinen Müll
Als Gast von Fauna und Flora solltest du dich wertschätzend gegenüber deinem Gastgeber verhalten. Lasse nach deinem Aufenthalt nichts zurück. Weder Müll noch Essensreste, dazu zählen auch Bananenschalen oder Toilettenpapier.
Für den Abwasch kannst du biologisch abbaubares Spülmittel verwenden. Niemand sollte bemerken, dass du dich an diesem Ort aufgehalten hast. Ausscheidungen solltest du vergraben oder abdecken und benutztes Papier wieder mitnehmen.
3. Mache kein Feuer
Feuerstellen zerstören nicht nur die Natur, sie sind auch eine Gefahr. Besonders in warmen und trockenen Gegenden können Waldbrände dramatische Auswirkungen haben. Packe lieber Essen ein, dass nicht erhitzt werden muss oder benutze einen portablen Gaskocher.
4. Vermeide Lärm
Wenn du in der Natur campierst, dringst du in den Lebensraum verschiedener Tiere ein. Während der Brutzeiten solltest du dich besonders leise und rücksichtsvoll verhalten. Das heißt nicht, dass du dich nicht unterhalten darfst, aber Musik und lautes Gegröle sind nicht angebracht.
5. Verhalte dich unauffällig
Bestenfalls bist du alleine oder zu zweit unterwegs und beschränkst deinen Aufenthalt auf eine Nacht. Das Campieren in einer Gruppe schließt sich somit aus. Im Übrigen ist die Übernachtung nur Mittel zum Zweck, deine Tour am nächsten Tag fortzusetzen. Es soll niemand merken, dass du da bist und du solltest nichts außer deinen Fußspuren hinterlassen. Offensichtliches Campen, mit Campingstühlen und Wäscheleine, solltest du unterlassen.
Verwende lieber ein kleines Zelt oder Tarp, damit so wenig Bodenfläche wie nötig in Mitleidenschaft gezogen wird. Sinnvoll ist es auch, wenn die Außenhülle deines Zelts unauffällige Farben hat.
6. Lageraufbau in der Abenddämmerung
Baue dein Zeltlager spät am Abend auf und früh am Tag wieder ab. So wird niemand von deiner Übernachtung etwas bemerken. Falls dich doch jemand auf ein Übernachtungsverbot hinweist, kannst du höfflich sagen, dass du dich nur ausruhst.
7. Schütze dich vor Gefahren
Nicht ohne Grund ist das Schlafen in der Wildnis vielerorts verboten. Denn es kann auch gefährlich sein, wenn du in der freien Natur schläfst:
- ein überraschend auftretender Sturm
- plötzlich aufziehendes Gewitter
- Umstürzende Bäume
- sintflutartige Regenfälle
- ansteigende Flüsse
- Tierherden oder Wildtiere
- im Gebirge: Steinschlag und Lawinen
Um die Natur und ihre Umwelt sicher genießen zu können, solltest du deinen Standort gut auswählen, um auch bei den beschriebenen Situationen nicht in eine Notlage zu geraten. Informiere dich vor deiner Tour über das Wetter und bringe dich bei Unwetter rechtzeitig in Sicherheit.
Fazit: wildes Campen nur mit Rücksicht auf die Umwelt
Wildcamping wird vielerorts nicht gerne gesehen, oftmals ist es sogar verboten. Dort, wo du mit dem Wohnmobil frei stehen oder mit dem Zelt frei zelten darfst, solltest du dich rücksichtsvoll deiner Umwelt gegenüber verhalten. Dann werden sich weder Mensch noch Tier durch deinen Aufenthalt gestört fühlen.
Sabine
2017 war Sabine das erste Mal mit Mann und Kids in einem Mietmobil auf Campingtour durch Frankreich. Camping im eigenem Wohnwagen ist für die Unterfränkin nicht nur eine Urlaubsform sondern ein Freiheitsgefühl, eine Kraftoase und das Beste, was ihr, ihrem Mann und den Jungs passieren konnte.