Wie funktioniert die Verkehrszeichenerkennung?

Die Verkehrszeichenerkennung ist ein Fahrassistenzsystem, welches Verkehrszeichen, wie Geschwindigkeitsbegrenzungen und Überholverbote, erkennen und dem Fahrer auf dem Navi- oder Moniceiver anzeigen kann.

Die Verkehrszeichen werden durch eine Kamera im Fahrzeuginnenraum permanent gescannt und durch eine Bildverarbeitungssoftware ausgewertet.

Zusätzlich werden die Schilder mit Daten anderer Fahrassistenzsysteme abgeglichen. Darunter fallen beispielsweise:

  • Regensensor: Geschwindigkeitsbegrenzungen, die nur bei Nässe gelten, werden bei trockenen Witterungsverhältnissen nicht angezeigt.
  • Uhrzeit: Ein Tempolimit, welches an eine Uhrzeit gebunden ist, wird nur dann angezeigt, wenn es relevant ist.

Das System warnt den Fahrer, wenn er nicht so handelt, wie das Verkehrszeichen es ihm vorgibt. Diese Warnung erfolgt durch eine optische (Licht), akustische (Ton) oder haptische (Vibration) Warnung. Es gibt auch Fahrassistenzsysteme, die selbständig einschreiten und das Fahrverhalten anpassen.

Pflicht für Neufahrzeuge

Seit Anfang 2022 müssen in der EU alle Neufahrzeuge mit einem System zur Verkehrszeichenerkennung ausgestattet sein.


Funktionen der Verkehrszeichenerkennung

  • vorausschauende Kollisionswarnung einschließlich Motorraderkennung
  • Fußgängerkollisionswarnung einschließlich Fahrradfahrererkennung
  • Abstandsüberwachung und –warnung
  • Spurhaltewarnung, welche sich deaktiviert, wenn der Blinker gesetzt wird
  • Geschwindigkeitsbegrenzungsanzeige
  • Verkehrszeichenerkennung und Verkehrszeichenanzeige

Vorteile der Verkehrszeichenerkennung

verbessertes Fahr- und Bremsverhalten

Unterstützung des Fahrers in schwierigen Situationen oder in einem ihm unbekannten Fahrzeug

weniger Verkehrsunfälle


Probleme der Verkehrszeichenerkennung

Nicht alle Systeme arbeiten fehlerfrei.

  • Manche haben Probleme, Verkehrszeichen bei Dunkelheit oder schlechten Witterungsverhältnissen einwandfrei zu erkennen.
  • Nicht alle Systeme erkennen Verkehrsschilder, die an eine Bedingung geknüpft sind.
  • Verschmutzte Verkehrsschilder werden von den wenigstens Fahrassistenzsystemen erkannt.
  • Stehen Schilder nicht direkt am Straßenrand oder nicht exakt im rechten Winkel dazu, wie es bei kurzzeitig aufgestellten Baustellenmarkierungen der Fall sein kann, können Verkehrsschildererkennungssysteme sie nicht immer korrekt wiedergeben.
  • Sobald die Linse der Kamera verschmutzt ist, funktioniert das System nur noch bedingt.

 So geht’s: Verkehrszeichenerkennung im Wohnmobil nachrüsten

Eine Verkehrszeichenerkennung solltest du in der Werkstatt einbauen lassen. Gerade hochwertige Systeme müssen eingemessen werden, um die sichere Erkennung von vorausfahrenden Fahrzeugen, Zweirädern und Fußgängern zu ermöglichen. 

Welches Fahrassistenzsystem haben wir eingebaut?

Da in unserem Wohnmobil ab Werk kein Assistenzsystem zur Verkehrszeichenerkennung verbaut war und der Hersteller keinen Nachrüstsatz anbietet, haben wir uns für ein System von cellnet entschieden. Es verfügt über weitreichende Funktionalität und konnte optimal in die Fahrzeugelektronik des Wohnmobils eingebunden werden.

mobileye Komplettset: Verarbeitungseinheit mit Kamera und Anzeigeeinheit
mobileye Komplettset: Verarbeitungseinheit mit Kamera und Anzeigeeinheit © CellNet®

Das Mobileye 630 ist eine Sicherheitslösung zur Kollisionsverhütung und -minderung. Das System beinhaltet eine intelligente Kamera, die an der inneren Windschutzscheibe des Fahrzeugs angebracht wird. Es nutzt die Mobileye-Technologien zur Fahrzeug-, Spur-, Verkehrszeichen- und Fußgängererkennung, um Verkehrszeichen, die Entfernung zu Fahrzeugen, Fahrspurmarkierungen und Fußgängern zu messen und den Fahrer mit lebensrettenden Warnmeldungen zu unterstützen.

Zudem kann das System bei Reisen nach England umgestellt werden, sodass es die Geschwindigkeit in Meilen und den Linksverkehr erkennt.

Hier findest du mehr Informationen zum Mobileye 630 von cellnet.


Einbaubericht: Verkehrszeichenerkennung im Wohnmobil

Der Vorteil bei dem von uns gewählten Modell: Der Techniker ist direkt zu uns nach Hause gekommen und hat das System vor Ort einbaut, ausgemessen und überprüft. Alle benötigten Informationen wie Fahrzeuggeschwindigkeit oder Bremssignal werden dabei digital über das bordeigene CAN-Bus-System induktiv abgerufen. Die bundesweite Montage auf dem Festland ist bei cellnet bereits im Preis inbegriffen.

Die Kabel im Fahrzeug werden nicht durchtrennt, der Kabelsatz wird nur auf vorhandene Leitungen im Sicherungsträger aufgelegt und separat abgesichert.
Die Kabel im Fahrzeug werden nicht durchtrennt, der Kabelsatz wird nur auf vorhandene Leitungen im Sicherungsträger aufgelegt und separat abgesichert. © Fritz Berger
Die Montage wird ohne sichtbare Kabelführung ausgeführt und würden sich rückstandslos entfernen lassen.
Die Montage wird ohne sichtbare Kabelführung ausgeführt und würden sich rückstandslos entfernen lassen. © Fritz Berger
Da die Vibration an der Lenksäule nicht ausreichend war, wurde ein zusätzlicher Vibrationsalarm im Sitz verbaut. Diesen spürt man besser, da sich das Lenkrad gerade bei hohen Geschwindigkeiten leicht bewegt.
Da die Vibration an der Lenksäule nicht ausreichend war, wurde ein zusätzlicher Vibrationsalarm im Sitz verbaut. Diesen spürt man besser, da sich das Lenkrad gerade bei hohen Geschwindigkeiten leicht bewegt. © Fritz Berger
Als es zum Regnen angefangen hat, haben wir das Wohnmobil ins Carport gestellt, um das Einmessen der Kamera durch das schlechte Wetter nicht zu beeinträchtigen.
Als es zum Regnen angefangen hat, haben wir das Wohnmobil ins Carport gestellt, um das Einmessen der Kamera durch das schlechte Wetter nicht zu beeinträchtigen. © Fritz Berger
Die Kamera sitzt unauffällig hinter dem Rückspiegel und ist von Fahrersitz aus nicht zu sehen.
Die Kamera sitzt unauffällig hinter dem Rückspiegel und ist von Fahrersitz aus nicht zu sehen. © Fritz Berger
Die Kamera misst die Entfernung zum vorausfahrenden Fahrzeug und berechnet die Zeit bis zum potentiellen Aufprall mit 2 Sekunden.
Die Kamera misst die Entfernung zum vorausfahrenden Fahrzeug und berechnet die Zeit bis zum potentiellen Aufprall mit 2 Sekunden. © Fritz Berger

Fazit: sinnvolle Unterstützung

Fahrassistenzsysteme können im Straßenverkehr eine sinnvolle Unterstützung sein. Gerade bei Fahrten auf unbekannten Straßen ist die Verkehrszeichenerkennung hilfreich, da man sich so ganz auf sein Fahrzeug konzentrieren kann.