Wie errechnet sich der Stromverbrauch auf dem Campingplatz?

Auf vielen Campingplätzen in Deutschland wird der Strom pauschal berechnet, einige rechnen den tatsächlichen Verbrauch ab. Manche Campingplätze nutzen ein Wechsel-Modell, bei dem im Sommer pauschal und im Winter nach Verbrauch abgerechnet wird. Und auch, wenn die erste Möglichkeit für uns Camper einfacher erscheint, kann man bei der zweiten Variante ordentlich Geld sparen.

Der Energiebedarf im Campingurlaub wird vor allem durch zwei wesentliche Verbraucher bestimmt: den Kühlschrank und die Warmwasseraufbereitung, hinzu kommen gelegentlich Kaffeemaschine, Fön, Toaster oder eine eventuelle Mikrowelle. Und auch, wenn keines dieser Geräte läuft, verbraucht es Strom im Stand-by-Modus.

Im Wohnmobil oder Wohnwagen verbrauchst du im Sommer circa 5 Kilowattstunden, im Winter – solange du mit Gas heizt, etwas weniger, da der Kühlschrank hier weniger kühlen muss. Dieser braucht im Sommer allein mindestens 2 kWh.


Stromsparende Beleuchtung

LED-Leuchtmittel können die eingesetzte Energie viel effektiver in Licht umwandeln als herkömmliche Halogenleuchten und brauchen deswegen mindestens 70 Prozent weniger Strom. Das liegt auch daran, dass sie keine Abwärme produzieren.

Bei einer Leistungsaufnahme von 50 Watt haben Halogenlampen einem Stromverbrauch von grob 0,05 Kilowatt pro Stunde, also 0,6 kWh bei 12 Stunden Brenndauer. Ein LED-Glühmittel dagegen hält rund 30.000 Brennstunden und schafft bei nur 7 Watt das gleiche Licht.

Indirekte LED-Beleuchtung braucht nur wenig Strom.
Indirekte LED-Beleuchtung braucht nur wenig Strom. © 2020 Hymer GmbH & Co. KG

Stromsparen beim Heizen

Hast du eine Elektroheizung, wirst du schnell merken, dass diese viel Strom zieht. Deswegen solltest du darauf achten, dass du die Temperatur im Innenraum nicht zu hoch einstellst. So kannst du einiges an Strom sparen. Zudem solltest du im Winter richtig lüften.

Läuft die Warmwasserbereitung in deinem Wohnmobil oder Wohnwagen über Strom, solltest du sie so programmieren, dass nicht ständig Warmwasser aufbereitet wird. Weißt du, dass du tagsüber sowieso unterwegs bist und erst abends warmes Wasser zum Kochen oder Duschen brauchst, reicht es, wenn die Therme ab 16 Uhr anspringt.


Stromsparen beim Kochen

Kochen kann man unterwegs leicht ohne Strom. Ich persönlich nutze dafür den Gaskocher oder Holzkohlegrill im Campingurlaub. Trotzdem haben wir ein Induktionsfeld dabei und nutzen es häufig. Auch, wenn es viel Strom verbraucht, erwärmt es die Speisen unglaublich schnell und kann genauso schnell wieder ausgeschaltet werden. Du kannst selbst am besten abwägen, ob das in deiner Küche Sinn macht.

Es gibt einige Haushaltsgeräte, wie Toaster oder Kaffeemaschinen, die ohne Strom laufen. Dieser Espressozubereiter funktioniert beispielsweise auch wunderbar auf dem Gaskocher.


Mit Klimaanlagen stromsparend kühlen

Klimaanlagen verbrauchen viel Strom und sind in südlichen Urlaubsländern oft im Dauereinsatz. Bereits bei der Anschaffung einer Klimaanlage kannst du deswegen auf deren Energieverbrauch achten.

Alternativ kannst du bereits bei der Stellplatzwahl Wert auf ein schattiges Plätzchen legen. Möchtest du die Klimaanlage im nächsten Urlaub gar nicht erst anschalten, haben wir in diesem Blogbeitrag wertvolle Tipps gegen Hitze im Wohnmobil oder Wohnwagen für dich.

Klimaanlagen können auch stromsparend eingesetzt werden.
Klimaanlagen können auch stromsparend eingesetzt werden. © Dometic

Ladegeräte umrüsten

Stehst du gerne autark und musst oft elektronische Geräte, wie den Laptop oder das Handy über den Bordstrom laden, bietet es sich an, 12-V-Ladegeräte zu nutzen. Das herkömmliche Ladegerät benötigt nämlich 230 V. Diese Leistung wird durch den Wechselrichter unter viel Energieverlust hergestellt, um dann im Netzteil des Ladegerätes selbst wieder heruntergeregelt zu werden. Für diese beiden Umwandlungsvorgänge benötigt der Wechselrichter viel Strom. Für manche Geräte brauchst du zudem gar kein eigenes Ladegerät. Handy, Kameras und Taschenlampe lassen sich leicht per USB-Schnittstelle am Laptop aufladen.

Ist der Ladevorgang beendet, solltest du Ladegeräte immer vom Netz trennen. Das gilt auch für alle Stecker von TV-Geräten, Kaffeemaschinen oder Mehrfachsteckdosen.


Den Kühlschrank stromsparend nutzen

Um beim Kühlen ein Maximum an Strom zu sparen, solltest du darauf achten, dass der Kühlschrank immer gut voll ist. So gibt es weniger zirkulierende Luft, die herunter gekühlt werden muss. Zudem solltest du darauf achten, dass die Dichtung der Kühlschranktüre intakt ist, damit keine Luft entweichen kann.

Um Strom zu sparen, sollte der Kühlschrank nicht zu lange offen stehen.
Um Strom zu sparen, sollte der Kühlschrank nicht zu lange offen stehen. © Hobby Wohnwagenwerk Ing. Harald Striewski GmbH

Kühlschränke und Kühlboxen müssen zudem nicht 24 Stunden am Tag am Strom hängen. Diese Geräte können die Kälte im Inneren über einige Stunden halten, wenn die Tür nicht ständig geöffnet wird. Außerdem gibt es schon Kühlboxen, die über einen Akku betrieben werden können.

Hier findest du den Truma Battery Pack für Truma Kühlboxen im Berger Onlineshop.

Möchtest du autark stehen, muss der Kühlschrank unbedingt über Gas betrieben werden.


Alle Tipps zum Stromsparen zusammengefasst

  • Auf stromsparende Beleuchtung achten
  • Alle Stecker vom Netz trennen, wenn Geräte nicht benutzt werden
  • 12-V-Ladegeräte nutzen
  • Nutze Geräte mit Akku, den du vorher zu Hause lädst
  • Küchengeräte wählen, die mit Gas laufen können
  • Heizung nicht voll aufdrehen
  • Warmwasserbereitung programmieren
  • Klimaanlagen nicht durchlaufen lassen
  • Kühlschrank füllen und auf Dichtigkeit überprüfen

Fazit: gut für die Umwelt und den Geldbeutel

Dank dieser wertvollen Tipps kannst du Strom und damit bares Geld sparen. So bleibt mehr in der Urlaubskasse und du tust der Umwelt etwas Gutes.