Was ist ein Saisonkennzeichen?

Durch ein Saisonkennzeichen wird ein Zeitraum („Saison“) festgelegt, in dem ein Fahrzeug am Straßenverkehr teilnehmen darf. Der Gültigkeitszeitraum des Saisonkennzeichens muss zwischen zwei und elf fortlaufenden Monaten betragen und kann vom Fahrzeughalter frei gewählt werden. Dabei beginnt der Zulassungszeitraum immer am Monatsersten und endet am Monatsletzten. Dieser Zeitraum wird einmalig festgelegt und ist für die kommenden Jahre stets gleich. Er wird durch eingeprägte Ziffern auf dem Kennzeichen und durch einen Vermerk in der Zulassungsbescheinigung Teil I kenntlich gemacht. Möchtest du die Gültigkeit des Saisonkennzeichens ändern, muss ein neues Kennzeichen ausgestellt werden.

Hauptuntersuchung

Die Termine zur Hauptuntersuchung laufen weiter. Fällt dieser Termin in die Zeit der stillen Monate, musst du ihn sofort zu Beginn der Saison nachholen.


Wie sieht ein Saisonkennzeichen aus?

Das Saisonkennzeichen gleicht im vorderen Teil einem normalen Fahrzeugkennzeichen. Auf der rechten Seite ergänzt der Betriebszeitraum diese Angaben. Die Zahl oberhalb des Striches steht für den ersten Monat im Jahr, in dem das Fahrzeug bewegt werden darf. Die Zahl unterhalb des Striches steht dementsprechend für den letzten Monat, in dem das Fahrzeug noch fahren darf.

Dieses Fahrzeug darf nur vom 01.02 – 30.11 fahren.
Dieses Fahrzeug darf nur vom 01.02 – 30.11 fahren. © Fritz Berger

Dieses Wohnmobil darf vom 01. Februar bis zum 30. November im öffentlichen Raum fahren und parken. Vom 01. Dezember bis zum 31. Januar des Folgejahres darf es nicht gefahren werden. Zudem muss es währenddessen auf Privatgrund parken.


Bei welchen Fahrzeugen können Saisonkennzeichen genutzt werden?

Saisonkennzeichen Oldtimer
Saisonkennzeichen Oldtimer © Ann-Iren Ossenbrink

Alle Fahrzeuge und Anhänger, also auch Wohnwagen, können in Deutschland mit einem Saisonkennzeichen zugelassen werden. Seit Oktober 2017 gehören auch bundesweit Oldtimer dazu. Die bestehenden Informationen auf dem Saisonkennzeichen werden durch ein „H“ hinter der Ziffernkombination ergänzt.

Motorräder sind die Fahrzeuge, die in Deutschland am häufigsten mit Saisonkennzeichen unterwegs sind. Der Aufbau des Saisonkennzeichens für Motorräder ist anders als der eines Saisonkennzeichens für PKW, die enthaltenen Informationen unterscheiden sich aber nicht. 


Kfz-Steuer und –Versicherung

  • Die Kfz-Steuer wird dir nur anteilig angerechnet. Du zahlst nur für die Monate, in denen das Fahrzeug wirklich angemeldet ist.
  • In den stillen Monaten fällt dein Fahrzeug automatisch in die Ruheversicherung. Die Versicherer gehen davon aus, dass in diesem Zeitraum mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kein Schaden an dem Wohnmobil entstehen wird, da es im öffentlichen Raum nicht gefahren oder geparkt werden darf. Für diese Monate fällt deswegen kein Versicherungsbeitrag an, du genießt aber trotzdem Versicherungsschutz. Wird dein Fahrzeug also beispielsweise gestohlen, greift die Versicherung.
    Hinweis: Nur, wenn dein Fahrzeug mindestens sieben Monate im Jahr angemeldet ist, wird dir für dieses Jahr der Schadensfreiheitsrabatt angerechnet. Anderenfalls wird sich die Schadensfreiheitsklasse deines Versicherungsvertrages nicht verbessern.
Das Saisonkennzeichen kann im Versicherungsvertrag angegeben werden.
Das Saisonkennzeichen kann im Versicherungsvertrag angegeben werden. © huk24

Lohnt sich ein Saisonkennzeichen?

Ein Saisonkennzeichen lohnt sich für alle Fahrer, die – aus welchen Gründen auch immer – ein Fahrzeug nicht das ganze Jahr über fahren können oder wollen.

  • Camper, die kein Wintercamping betreiben, lassen ihr Wohnmobil fast ausschließlich mit Saisonkennzeichen zu. Da es im Winter sowieso nicht bewegt wird, ist das Einsparpotential bei Versicherung und Steuer verlockend.
  • Wohnwagen, die nicht zum Wintercamping genutzt werden, stehen in dieser Zeit meistens in der Garage oder einer Scheune und haben deswegen häufig ein Saisonkennzeichen. Hier erfährst du, wie du das richtige Winter-Quartier für Wohnwagen oder Wohnmobil findest.
  • Auch Motorräder fahren fast ausschließlich im Sommer. Für den Winter schaffen sich Motorradfahrer dann ein Winter-Auto an. Motorrad und Auto können hier beide ein Saisonkennzeichen erhalten.
  • Cabrios und Oldtimer fahren oft mit Saisonkennzeichen, da sie im Winter vor Witterungseinflüssen geschützt abgestellt werden.

Ein privater Stellplatz für die Ruhemonate ist allerdings ein Muss.


Fazit: top für Wenigfahrer

Nutzt du Wohnmobil, Motorrad oder Cabrio während der Wintermonate sowieso nicht, ist es sinnvoll, sie mit Saisonkennzeichen zuzulassen, solange du die Möglichkeit hast, sie auf Privatgrund zu parken. Schon im ersten Jahr amortisieren sich die Kosten für die Zulassung.