Das Trocknen

Die allerwichtigste Regel vorweg: packe nie ein nasses Zelt ein!

Am besten behältst du den Wetterbericht schon einige Tage vor Abreise im Auge. Soll es an deinem Abreisetag sicher regnen? Dann kannst du überlegen, schon einen Tag vorher oder einen Tag später als geplant abzureisen. Selbst, wenn sich nur etwas Restfeuchte auf dem Zeltboden befindet, kann das zu Schimmelbildung oder Stockflecken führen.
Das ist in Etwa so, wie wenn man frisch gewaschene Wäsche ein paar Tage in der Waschmaschine vergisst. Das Ganze riecht nicht mehr frisch, sondern muffig.

Lasse das Zelt bei geöffneten Türen und Fenstern einen vollen Tag in der Sonne trocknen. Packe das Zelt morgens nicht sofort ein, da sich über Nacht auch Feuchtigkeit durch die Atemluft an den Innenwänden angesammelt hat. Diese muss erst verdunsten.

Denke auch besonders an die Unterseite der Bodenplane. Selbst wenn Plastikplanen nicht so schnell schimmeln wie ein Zeltstoff aus Baumwolle, kann es doch sein, dass sich durch anhaftenden Schmutz Schimmelpilze bilden.


Am Abreisetag regnet es ...

Dann musst du in den sauren Apfel beißen und die Regel brechen. Eventuell kannst du das Zelt vor dem eigentlichen Einpacken in die Packtasche im Wäscheraum oder Gemeinschaftsraum des Campingplatzes trocknen lassen. Wenigstens für ein paar Stunden, bis du dein restliches Hab und Gut verstaut hast. Somit geht schon mal etwas Feuchtigkeit verloren. Dann wandert das nasse Zelt wohl oder übel in den Packsack.

Natürlich musst du dein Zelt zu Hause sofort wieder auspacken und zum Trocknen aufbauen oder –hängen. Unser Zelt trocknet meistens auf dem Dachboden. Da ist es durchweg warm und trocken – optimale Bedingungen. Aber auch der Wäschekeller oder die Wäschespinne im Garten sind geeignet. Hauptsache das Zelt ist dann richtig trocken.


Die Reinigung

Zuerst wird das Zelt gereinigt
Zuerst wird das Zelt gereinigt © Fritz Berger

Ist dein Zelt ganz sicher gut durchgetrocknet, musst du es reinigen, bevor du es einpackst.
So bist du sicher, dass keine kleinen Steine oder Schmutzpartikel mit in der Zelttasche gelangen und den Zeltstoff durch Reibung zerstören. 


Zelt reparieren

Ist etwas bei deinem Zelt kaputtgegangen, wird dir das spätestens bei der gründlichen Reinigung auffallen. Am besten erledigst du kleine Reparaturen sofort. Denn packst du das Zelt jetzt weg, vergisst du die kaputte Stelle höchstwahrscheinlich. Wenn du dann in ein paar Wochen spontan aufbrechen willst, hast du ein kaputtes Zelt, was die Vorfreude auf den Urlaub trübt.

Ein kleines Loch an Zeltboden oder -wand lässt sich einfach mit etwas Strukturklebeband verschließen. Es bietet sich an, immer Ersatz für eine gerissene Abspannleine oder einen verbogenen Hering dabei zu haben. Alternativ kannst du dir eine to-do-Liste schreiben, damit du nach dem Urlaub Ersatz besorgen kannst.
Zudem empfiehlt es sich, die Metallteile der Zeltstangen mit Vaseline einzufetten, da sie so weniger leicht rosten.


Zelt verpacken

1. Lege dein abgebautes Zelt flach auf den Boden. Ziehe alles glatt und achte darauf, dass sich keine Falten gebildet haben.

2. Öffne danach die Eingänge deines Zeltes, damit die Luft beim eigentlichen Zusammenfalten besser entweichen kann.

3. Anschließend legst du eventuelle Innenzelte oder Schlafkabinen ebenso sauber auf das Außenzelt.

Achte darauf, dass du die Schnüre und Abspannleinen sauber in Richtung Zeltmitte legst. Nur so kannst du sicher sein, dass sie sich nicht miteinander verknoten.

4. Falte dein Zelt jetzt zusammen. Bei manchen Zelten reicht es, wenn man sie einmal in der Mitte faltet, andere muss man dritteln. Schlage dein Zelt nach Möglichkeit jedes Mal auf eine andere Weise ein, damit sich keine Knicke bilden. An diesen wird das Material schnell porös und es können sich Löcher oder Risse bilden.

5. Verpacke dein ganzes Zeltzubehör einzeln: Heringe gehören in einen separaten Beutel, Zeltstangen in einen anderen. So können die Metallteile den Zeltstoff nicht beschädigen. Diese beiden Beutel legst du jetzt auf den entstandenen Zeltschlauch und rollst den Zeltstoff um die Beutel herum auf.

Orientiere dich beim Zusammenlegen an der ungefähren Länge deiner Zelttasche, damit du keine bösen Überraschungen erlebst, wenn du das Zelt dann einpackst. Denn wenn die Abmessungen zu groß sind, musst du alles wieder auseinanderfalten und nochmal von vorne beginnen.

6. Daraufhin rollst du den Zeltstoff zusammen. Feste drücken, die ganze Luft muss raus! Klopfe dabei noch vorhandenen Schmutz vorsichtig vom Zeltboden ab.

Geschafft!
Jetzt hast du Zelt sauber zusammengerollt und kannst es in die Zelttasche packen. Vorsicht: auch die Zelttasche muss natürlich sauber und trocken sein.

Hast du ein Zelt aus Baumwolle? 
Dann achte bitte darauf, dass auch der Packsack aus Baumwolle ist, damit eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet werden kann. 


Zelt lagern

Oft kommt das Zelt nur 1-2 Mal pro Jahr zum Einsatz. Damit es die restlichen Monate keinen Schaden nimmt, ist es wichtig, es richtig zu lagern. Ist der Originalpacksack deines Zeltes nicht mehr vorhanden, packe es vorzugsweise in einen ausreichend großen Karton oder kaufe einen neuen Sack. So ist es vor Sonneneinstrahlung, aber auch vor Nagetieren geschützt.

Für die Lagerung deines Zeltes empfiehlt sich ein trockener und gut belüfteter Raum, beispielsweise der Keller oder Dachboden. Wenn du die Möglichkeit hast, ist es am besten, Zeltstangen aufgeklappt zu lagern. So ist der innenliegende Gummi nicht ständig auf Spannung und reißt weniger leicht.

Übrigens: auch selbstaufblasende Luftmatratzen sollte man nicht zusammengerollt lagern, da sich so der verarbeitete Schaumstoff im Inneren der Matratze dauerhaft verformt.


Fazit: Feuchtigkeit ist der größte Feind

Feuchtigkeit ist der größte Feind eines eingepackten Zeltes, da der Stoff schnell schimmeln kann.
Wer nach einer ausreichenden Trocknungsphase auch auf eine trockene Lagerung achtet, wird lange Freude an seinem Zelt haben und kann auch spontan ohne Einschränkungen in den Urlaub fahren.