Regelmäßig erneuern

Mit der Zeit verliert jeder Stoff seine Imprägnierung. Sie wird durch starken Regen, mechanische Reibung beim Transport oder durch feine Staubpartikel abgetragen, die durch Wind auf die Oberfläche treffen. Auch die UV-Strahlen der Sonne beschleunigen den Alterungsprozess des Materials. Du erkennst das daran, dass die Farben ausbleichen und der Stoff irgendwann spröde und rissig wird.

Fehlt die Imprägnierung, ist das Material nicht mehr gegen Umwelteinflüsse geschützt. Wenn du dann zelten gehst, kann der Stoff Regenwasser aufgrund der fehlenden Imprägnierung nicht mehr ableiten und durch die feinen Risse in der Oberfläche dringen Feuchtigkeit, Wind und Schmutz in den Stoff ein. Um zu verhindern, dass es dazu kommt, solltest du Zelt oder Vorzelt also regelmäßig imprägnieren.


Imprägniert bedeutet nicht wasserdicht

Die Zeltimprägnierung verhindert, dass Schmutzwasser und Schlamm in das Zelttuch eindringen können
Die Zeltimprägnierung verhindert, dass Schmutzwasser und Schlamm in das Zelttuch eindringen können © Fritz Berger

Eines vorweg: Bei der Imprägnierung deines (Vor-)Zeltes wird es wasserabweisend gemacht und daran gehindert, sich mit Wasser vollzusaugen. Das bedeutet aber nicht, dass der Stoff komplett wasserdicht wird. Wasserdicht, sprich komplett wasserundurchlässig, werden die Komponenten erst durch Nahtversiegelungen oder spezielle Beschichtungen.


Wann muss das Zelt imprägniert werden?

Du kannst ganz einfach testen, ob das Material neu imprägniert werden muss. Baue das Zelt im Garten auf und spritze es mit dem Gartenschlauch ab. Alternativ kannst du eine Gießkanne verwenden und so Wasser über den Zeltstoff gießen. Sobald du siehst, dass das Wasser in kleinen Tropfen von dem Stoff abperlt, reicht die Imprägnierung noch aus. Entsteht jedoch ein großflächiger Wasserfilm und die Komponenten saugen sich mit Wasser voll, solltest du das Material neu imprägnieren.

Da gerade Zeltnähte sehr anfällig für eindringendes Wasser sind, kannst du bei diesem Test von innen auch gleich kontrollieren, ob sie dicht sind. Dringt dort Wasser ein, solltest du auch die Nähte gleich nachverdichten. Hierfür gibt es praktische Nahtdichter.

Eine Imprägnierung sollte alle zwei bis drei Jahre erneuert werden.


Welche Mittel gibt es?

Es gibt eine große Auswahl an Imprägniermitteln
Es gibt eine große Auswahl an Imprägniermitteln © Fritz Berger

Zum Imprägnieren von Zelten stehen dir Imprägniersprays oder Flüssigimprägnierer als Emulsion zur Auswahl.

Der Vorteil von Sprays besteht darin, dass sich die Imprägnierschicht schnell und leicht auftragen lässt. Emulsionen haben wiederum den Vorteil, dass sie mit einem Pinsel oder Schwamm gleichmäßiger aufgetragen werden können. Dafür ist der Arbeitsaufwand etwas höher. Es gibt auch Emulsionen, in die man den kompletten zu imprägnierenden Stoff, beispielsweise in einer Wäschewanne, einweichen kann.

Wichtig ist also, dass du im Vorfeld die Herstellerangaben überprüfst. Dort findest du Angaben zu den Mitteln, die du verwenden kannst. Außerdem solltest du dir vorher Gedanken machen, wie groß dein Zelt, das du imprägnieren möchtest, ungefähr ist. Dementsprechend viel oder wenig Imprägniermittel brauchst du.

• Zelte aus Kunststoff (Polyester): Hier eignet sich Imprägnierspray besser, da es gut in die feinen Poren des Zeltstoffs eindringen kann.

• Zelte aus Baumwolle oder einem Baumwollgemisch: Hier empfehlen sich flüssige Imprägniermittel auf Wasserbasis, denn sie erhalten die Atmungsaktivität des Stoffes.

Alle Utensilien zum imprägnieren, reinigen und pflegen deines Zeltes findest du hier.


Schritt-für-Schritt-Anleitung: So imprägnierst du dein Zelt

1. Lies dir die Herstellerangaben des Zeltes oder Vorzeltes durch und prüfe, welche Imprägniermittel geeignet sind. Auch die Angaben auf dem Imprägniermittel solltest du genau durchgehen. Schließlich hat jedes Mittel seine Eigenheiten, so müssen einige in den feuchten Zeltstoff eingearbeitet werden, bei anderen muss der Stoff trocken sein. Hast du das passende Mittel gefunden, kann es losgehen.

Zuerst wird das Zelt gereinigt
Zuerst wird das Zelt gereinigt © Fritz Berger

2. Bau dein Zelt auf und kontrolliere alles auf Schäden. Grobe Verschmutzungen solltest du jetzt mit einer weichen Bürste entfernen. Danach reinigst du alles mit Wasser und eventuell mit einem einfachen Reiniger auf Seifenbasis wie zum Beispiel Spülmittel. Verzichte auf aggressive Reinigungsmittel, denn sie könnten die Struktur des Stoffs beschädigen. Lass dein Zelt danach trocknen.

Alle Zeltöffnungen werden geschlossen
Alle Zeltöffnungen werden geschlossen © Fritz Berger

3. Schließe nun alle Reißverschlüsse, Taschen und Knöpfe. Denke auch an die Klappen der Fenster.

Imprägniere nur an der frischen Luft
Imprägniere nur an der frischen Luft © Fritz Berger

Wenn du Flüssigimprägnierer verwendest: Verdünne das Imprägniermittel wie vom Hersteller angegeben mit Wasser und fülle es in eine Schüssel oder eine Sprühflasche. Trage es danach gleichmäßig auf das Zelt auf. Hierfür kannst du einen Schwamm, ein Mikrofasertuch oder eine weiche Bürste verwenden. Bei diesem Beispiel verwenden wir ein Imprägnierspray.

Wenn du Imprägnierspray verwendest: Sprühe das Mittel in dem vom Hersteller angegebenen Abstand auf die Fläche. Gehe dazu unbedingt an die frische Luft und achte darauf, dass du das Spray nicht einatmest. Gehe nicht zu schnell vor, da das Ergebnis sonst unregelmäßig sein kann, was zur Folge hat, dass der Stoff nicht ausreichend versiegelt ist. Je routinierter du bei diesem Arbeitsschritt bist, desto gleichmäßiger wird das Ergebnis.

Schützen Sie Ihre Haut, Augen und die Atemwege durch das Tragen von Schutzhandschuhen, Augen- oder Gesichtsschutz.

Das Mittel muss nun trocken
Das Mittel muss nun trocken © Fritz Berger

4. Lass nun das Imprägniermittel einwirken und trocknen. Je nach Material und verwendetem Mittel kann das Trocknen mehrere Stunden dauern.

Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, solltest du die vorgegebene Trockenzeit unbedingt einhalten.

Der Zeltstoff weist das Wasser nun wieder perfekt ab
Der Zeltstoff weist das Wasser nun wieder perfekt ab © Fritz Berger

5. Ist der Stoff getrocknet, kannst du die Imprägnierung mit einem Gartenschlauch oder einer Gießkanne testen. Achte darauf, dass du alles auf undichte Stellen überprüfst. Vergiss dabei nicht die versteckten Stellen und die Belege an den Reißverschlüssen. Reicht die Imprägnierung noch nicht aus, lässt sich der Vorgang wiederholen, sobald das Zelt wieder getrocknet ist.


Fazit: mit wenig Aufwand Zeltwände wasserabweisend machen

Wenn du dein Zelt richtig imprägnieren möchtest, ist dafür nur wenig Aufwand notwendig und man muss kein Fachmann sein. Danach bist du besser vor Schmutz und eindringendem Regenwasser geschützt und erhöhst außerdem die Lebensdauer deines Zeltes.