Habe ich Winterreifen?

Du bist dir nicht sicher, ob du Winterreifen hast? Das erkennst du ganz einfach an einem Schneesymbol und der Kennzeichnung „M+S“ auf dem Reifen. Das Symbol ist ein Berg mit einer Schneeflocke darin. „M+S“ bedeutet: „mud and snow“, also Matsch und Schnee.

Reifen, die die „M+S“-Kennzeichnung tragen, aber kein Schneesymbol haben, nennt man Universal- oder Allwetterreifen. Diese dürfen noch bis zum 30. September 2024 genutzt werden, wenn sie vor 2018 hergestellt worden sind. Danach dürfen keine Allwetterreifen ohne Schneeflocken-Symbol mehr gefahren werden.

Kennzeichnung von Winterreifen
Kennzeichnung von Winterreifen © samopauser – stock.adobe.com

Findest du weder die eine, noch die andere Kennzeichnung auf deinem Reifen, so hast du nur Sommerreifen, die du im Winter nicht nutzen solltest.


Wann muss ich Winterreifen aufziehen?

Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. In Deutschland gibt es keinen festgelegten Zeitraum, in dem man mit Winterreifen fahren muss. Die Regel „Von Oktober bis Ostern“ ist also nur ein Richtwert. Im Gesetz heißt das „situative Winterreifenpflicht“ und bedeutet, dass situationsbedingt Winterreifen aufgezogen werden müssen.

Das ist der Fall,

 

  • wenn die Temperatur permanent unter 7 Grad Celsius liegt.
  • wenn winterliche Straßenverhältnisse herrschen. Besonders bei Schnee, Glatteis, Schneematsch oder Reif.

Es kann also sein, dass du in einem milden Winter ohne Schnee keine Winterreifen aufziehen musst. Per Gesetz ist es nicht verboten, im Winter mit Sommerreifen zu fahren. Andersherum übrigens auch nicht. Empfehlenswert ist das allerdings nicht: Sommer- und Winterreifen haben unterschiedliche Profile, die den Straßenverhältnissen der Jahreszeiten angepasst sind.

Wichtig ist, dass die Profiltiefe der Winterreifen noch mindesten 1,6 Millimeter beträgt. Empfohlen werden sogar 4 Millimeter. Außerdem dürfen die Winterreifen nicht älter als 6 Jahre sein, da sich die Gummimischung nach dieser Zeit verändert und das Fahrzeug nicht mehr sicher auf der Straße unterwegs ist.

Mit einer Münze kannst du die Profiltiefe leicht überprüfen.
Mit einer Münze kannst du die Profiltiefe leicht überprüfen. © Volkswagen AG

Sommerreifen sind härter als Winterreifen. So haben sie bei warmen Temperaturen mehr Grip auf der Fahrbahn. Sie greifen aber auf nasser Fahrbahn und bei niedrigen Temperaturen deutlich schlechter. Der Bremsweg verlängert sich also.

Winterreifen haben eine größere Auflagefläche auf der Straße, damit liegt das Fahrzeug stabil auf der Straße.


Muss ich mit Strafen rechnen?

Hast du bei einer Verkehrskontrolle bei winterlichen Straßenverhältnissen keine Winterreifen auf deinem Fahrzeug montiert, kostet dich das mindestens 60 Euro, dazu gibt es einen Punkt in Flensburg. Bist du zudem noch an einem Verkehrsunfall beteiligt, erhöht sich die Strafe.

Nicht nur der Fahrer des Fahrzeuges wird zur Kasse gebeten. Auch der Halter wird bestraft, da er sein Fahrzeug nicht ordnungsgemäß mit Winterreifen ausgestattet hat. Das kostet dann 75 Euro und ebenfalls einen Punkt in Flensburg.

Auch ausländische Fahrzeuge fallen unter diese Regelung. Ein paar Ausnahmen gibt es aber doch: Motorräder und land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge beispielsweise dürfen auch bei winterlichen Verhältnissen ohne Winterreifen auf die Straße. Und auch dein Anhänger muss nicht mit Winterreifen ausgestattet sein.


Fazit: Reifenwechsel empfehlenswert

Ich empfehle dir in Deutschland den Wechsel auf Winterreifen ab Oktober. Schließlich kann auch in Regionen, in denen meist milde Temperaturen herrschen, das Wetter schnell umschlagen.

So gefährdest du dich und deine Mitmenschen nicht fahrlässig.

Du solltest dich vor deinem Urlaub ausführlich über die aktuellen Vorschriften zur Winterreifenpflicht informieren, da diese sich ändern können. Diese Auflistung stellt nur den momentanen Rechtsstand dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.